"Geschichte und Fiktion" ist der Versuch, den Verlauf der europäischen Geschichte an der Entwicklung der dramatischen Form nachzuzeichnen. Dabei gründet die Beziehung zwischen Herrschaft und Drama, die diese Darstellung erlaubt, in einem religiösen Affekt, der das Bewußtsein mit der Verheißung von Freiheit über die eigenen Grenzen hinaustreibt und damit gleichzeitig die konkrete Form seines Herrschens als Übergang definiert. Der vollständige Verfall der Geschichte als Fiktion, in dem sich im 20. Jahrhundert die Herrschaftsstrukturen des alten Europa auflösen, beendet diese Beziehung und bleibt doch in diesem Akt der Zerstörung an die Verheißung des Anfangs gebunden.